WAS IST ZITIEREN -B

“Das 19. Jahrhundert war das Zeitalter der sozialen Frage; das 21. ist das Zeitalter der neuen geo-sozialen Frage.”

S. 76; Z. 8-10

“Eine bestimmte Auffassung von “Natur” hat den Modernen erlaubt, die Erde auf eine Weise in Beschlag zu nehmen, die es anderen verunmöglichte, ihr eigenes Territorium alternativ zu besetzen.”

S.77; Z. 14-17

“Auf dieses Dilemma verweist die geniale Losung der Aktivisten, welche die oben erwähnten zu verteidigenden Zonen besetzen: »Wir verteidigen nicht die Natur, wir sind die Natur, die sich verteidigt.«”

S.77; Z.23-27

“(…), das GLOBALE (erfasst) alle Dinge aus der Ferne (…), als wären sie außerhalb der sozialen Welt und gegenüber den Sorgen der Menschen völlig gleichgültig. Das TERRESTRISCHE erfasst dieselben Konfigurationen wie von Nahmen gesehen, als den Kollektiven inhärent und für das handeln der Menschen empfänglich, so dass sie darauf heftig reagieren.”

S. 80; Z. 5-11

“(…), man müsse, wolle man begreifen, was auf diesem Planeten geschieht, notwendig den Blickpunkt des unendlichen Universums einnehmen.”

S. 81; Z. 2-5

“Pilze produzieren jedes Jahr ungefähr 50 Millionen Tonnen Sporen- das entspricht dem Gewicht von 500.000 Blauwalen. Damit sind sie die größte Quelle für lebende Teilchen in der Luft.”

S. 17; Z. 2-5

“Ob in Wurzeln oder Schößlingen – seit es sie gibt, sind Pflanzen für Nahrung und Abwehr auf Pilze angewiesen. Auch Tiere sind von Pilzen abhängig. (…) Nicht weniger sind auch die Gesellschaften der Menschen mit Pilzen verflochten.”

S. 19; Z. 2-13

“Aber erst 1928 entdeckte Alexander Flemming, dass ein Schimmelpilz die bakterientötende Substanz Penicillin produziert. Das Penicillin wurde zum ersten modernen Antibiotikum (…).”

S. 21; Z. 3- 6

“Die Beziehung zwischen Pflanzen und Pilzen brachte die Biosphäre in ihrer heutigen Form hervor und ist bis heute für das Leben an Land unentbehrlich.

S. 23; Z.33 – S. 24; Z.3

“Einfach gesagt, bilden Pilze das soziale Netzwerk der Pflanzen.”

S. 26; Z. 3-4

“(…) von Pilzen ausgehenden Zweideutigkeit (…). Hier kann eine Furcht vor dem weiten Raum einsetzen. Man ist leicht versucht, sich in kleinen Zimmern zu verstecken, die aus schnellen Antworten gebaut sind.”

S. 28; Z. 18-23

“Erstaunlich ist nur die große Kluft zwischen dem, womit wir rechnen, und dem, was wir finden, wenn wir tatsächlich hinsehen. Auch Pilze reißen uns aus unseren vorgefassten Erwartungen.”

S. 29; Z. 28-32

“Jeder von uns ist ein Ökosystem – jeder wird von Mikroorganismen aufgebaut und auch zersetzt; welche Bedeutung das hat kommt erst allmählich ans Licht.”

S. 32; Z. 30-33

“Symbiose ist ein allgegenwärtiger Aspekt des Lebendigen.”

S. 33; Z. 10-11

“Von Individuen zu sprechen hat keinen Sinn mehr. Die Biologie – die Erforschung der Lebewesen – hat sich in Ökologie verwandelt, die Erforschung der Beziehungen zwischen Lebewesen.”

S. 33; Z. 29-32

“Wenn wir mehr über solche Verbindungen in Erfahrung bringen verändert sich auch unser Erleben des eigenen Körper und unseres Platzes in der Welt. “Wir” sind Ökosysteme, die Grenzen überspringen und über Kategorien hinausgehen.”

S. 35; Z.3-6

“Komponisten machen etwas; Destruenten zersetzen es. Und wenn die Destruenten es nicht zersetzen, haben die Komponisten nichts, was sie zum Aufbauen verwenden können.”

S. 335; Z. 17-20

“99,7 Prozent der irdischen Biomasse, also der gesamten Masse aller Lebewesen, entfallen nämlich keineswegs auf den Menschen, sondern auf Pflanzen (…). Der Anteil der Gattung Mensch beträgt also-zusammen mit allen anderen Tieren-gerade einmal 0,3 Prozent.”

S.119; Z. 12-18

“Weil Pflanzen aus redundanten, repetitive Modulen bestehen, die interagieren und unter bestimmten Bedingungen sogar eigenständig weiterleben, ist kein Teil der Pflanze unbedingt lebensnotwendig. Das ist der prinzipielle Unterschied zum Tier: Pflanzen sind eher eine Kolonie als ein Individuum.”

S. 121; Z. 5-9

“Wenn wir Intelligenz als Problemlösungsfähigkeit definieren, können wir keine künstliche Trennlinie mehr zwischen intelligenten Wesen und Lebewesen, die auf Umweltreize rein automatisch reagieren.”

S. 125; Z. 22-25

“Laut dieser Theorie haben Pflanzen, weil ihnen ein spezifisches Organ für intellektuelle Aufgaben fehlt, eine ähnliche Form der verteilten Intelligenz entwickelt, (…): Im Schwarm bilden Individuen “emergente” Verhaltensweisen aus, über die sie als Einzelne nicht verfügen.”

S. 138; Z. 27 – S. 139; Z. 2

“Wie im Tierreich schlafen Pflanzen in der Jugend mehr. Mit dem Alter verlängern sich dann die Wachphasen und die Pflanzen schlafen schlechter ein – genau wie Tiere und Menschen!”

S. 146; Z. 22-24

“Statt eine Flucht aus der Realität sein, schreibt posthumanes Denken das heutige Subjekt ein in die Bedingungen seiner Geschichtlichkeit.”

S. 192; Z. 21-23

“Auch begründet posthumane Theorie die ethische Beziehung nicht auf der negativen oder reaktiven Grundlage gemeinsamer Vulnerabilität, sondern auf gemeinsamen Projekten und Aktivitäten.”

S. 193; Z. 23-25

“Die genannten Kriterien für diese neue Ethik beinhalten Uneigennützigkeit, Akzeptanz von Realitäten und viraler Durchdringung, gemeinsames Ausprobieren von Möglichkeiten und eine neue Verbindung von Theorie und Praxis, für die Kreativität von zentraler Bedeutung ist.”

S. 193; Z.33 – S. 194; Z. 1

“Der Grundgedanke posthumaner nomadischer Ethik ist die Transzendenz des Negativen. (…) Sie müssen affirmativ und kreativ geschaffen werden, durch zukunftsorientierte Anstrengungen der Mobilisierung ungenutzter Möglichkeiten und Visionen, die in alltäglichen Formen des Zusammenwirkens mit anderen verwirklicht werden.”

S. 194; Z. 8-14

“Die Zukunft als aktives Objekt des Begehrens treibt uns voran und lässt uns aktiv werden im Hier und Jetzt einer Gegenwart, die nach Widerstand und entgegenwirkenden Alternativen verlangt.”

S. 194; Z. 33-35

“Für posthumane Theorie ist das Subjekt eine Transversale Entität, immanent eingebunden in ein Netz nichtmenschlicher (tierischer, Pflanzlicher, viraler) Beziehungen.”

S. 196; Z. 6-8

“Die Auswahl der affektiven Kräfte, die den Prozess des Posthumanwerdens vorantreiben, wird bestimmt von einer Ethik der Freude und Affirmation, die der Umwandlung negativer in positiver Leidenschaften gehorcht.”

S. 196, Z. 34-36