“Dennoch kann der globale Primärenergiebedarf bis 2050 sinken. Das liegt daran, dass heute der größere Teil der eingesetzten Primärenergie als Abwärme vergeudet wird. Bei einem Kohlekraftwerk mit Wirkungsgrad 35% etwa gehen 65% der eingesetzten Primärenergie verloren. (..) mit Windkraft, sinkt der „Primärenergiebedarf“ damit um 65%.”
“Erstens suggeriert G2, dass man lediglich eine simple Bilanz aus mehreren Posten aufzustellen hat-doch was ist die passende „Währung“ dafür? Man kann natürlich versuchen, Klimaschäden und Klimaschutzaufwendungen als Geldwert darzustellen. Die wird allerdings spätestens dann dubios, wen es gilt, die Menschenleben zu „monetarisieren“, welche durch den Klimawandel verloren gehen können. Ähnliches gilt für den Wert von Ökosystemen oder zum Aussterben verurteilter Tier- und Pflanzenarten.”
“Die Nachfrage nach Energiedienstleistungen wird durch steigende Preise allein nur wenig gedämpft; eher könnten bewusste Konsumentenentscheidungen aufgrund verbesserter Einsichten in die Klimaproblematik hier eine wichtige Rolle spielen.”
“Die Erfahrung zeigt immerhin, dass „learning by doing“ eine der großen Stärken der demokratischen Marktwirtschaft ist: Je tiefer eine Innovation in die Anwendung vordringt und je breiter ihre Klientel wird, desto rascher steigert sie ihre Leistungskraft und Rentabilität.”
“Persönliche Verschmutzungskontingente- Gemäß (…) fortgeschriebener völkerrechtlicher Vereinbarungen werden bestimmten Staate bestimmte CO2-Emissionskontingente zugewiesen. Ein großer Teil eines solchen nationalen Kontingents wird nun in gleiche jährliche Guthaben für jedes Landeskind heruntergebrochen (den Rest versteigert die Regierung an meistbietende Unternehmen und andere Organisationen).”
“Generell gilt, dass das System Stadt die ideale geographische Einheit darstellt, um integrierte Lösungen des Klimaproblems zu organisieren, also geeignete Kombinationen von Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen im direkten Dialog mit den konkreten Akteuren zu planen und zu erproben.”
“Viele von diesen Unternehmen haben bereits erkannt, dass die Nachhaltigkeitspioniere („First Movers“) unter ihnen nicht nur auf ein grünes Image in der öffentlichen Wahrnehmung hoffen dürfen, sondern auch auf handfeste wirtschaftliche Vorteile. … Sie haben genug Einsicht, Beweglichkeit und Macht um dort erfolgreich zu sein, wo der einzelne Bürger verzweifelt und der Nationalstaat zaudert.”
“Ja, wir müssen gemeinsam die Welt retten und dürfen keine Zeit mehr verlieren. Nein, einen nationalen Klimaschutzbeitrag über das längst auf den Weg gebrachte hinaus können wir uns keinesfalls leisten, und überhaupt sollten gefälligst andere vorangehen.”
“… den Blick auf die Reduktion des Energiebedarfs der Menschheit zu richten. Und zum anderen wird der interessante Versuch gemacht zu begründen, dass man dafür eigentlich nur Gebrauch von den heute schon existierenden technischen, logistischen und ökonomischen Optionen machen müsste.”
“Wie bei den Schaltkreisen handelt es sich nicht um ein Naturgesetz sofern um ein Drehbuch das Produzenten und Konsumenten gemeinsam auf der gesellschaftlichen Bühne durchspielen. Denn die Moorsche Faustregel ist unter anderem deshalb seit Jahrzehnten gültig, weil sie als selbsterfüllende Prophezeiung wirkt: Als sich aufgrund der technisch- und ökonomischen Umstände nach Erfindung des Transistors einmal ein exponentieller Wachstumstrend der Kapazitäten abzeichnete, zentrierte der legendäre Artikel von Gordon Moore aus dem Jahr 1965 diesen Trend, indem er eine Fortschrittserwartung schuf.”
Der Tod der Natur-Carolyn Mechant
“Wen die Grundprinzipien, wie für die erste Generation der Mechanisten, Materie, Bewegung, leerer Raum und Kraft, dann blieb immer noch die entscheidende Frage ungelöst, wie in einem toten Kosmos die Bewegung der Lebensformen zu erklären war.”
“Die mathematisierenden Tendenzen im Newtonschen Denken unterstreichen nicht den Prozess der Veränderung, sondern den Widerstand gegen Veränderung, die Erhaltung der Bewegung eines Körpers, Planeten Satelliten als ideale Sphären und punktuelle Quellen von Schwerkraft; sie sind Beweis für das Interesse der mechanischen Philosophen an geometrischer Idealisierung, Stabilität, Struktur, Sein du Identität, nicht aber an organischem Fließen, Veränderung, Werden und Prozess”
“Diese lebendige Kraft bleibt bei jedem elastischen Aufprall erhalten. Bei halbelastischen und unelastischen Kollisionen wird sie zeitweilig in den kleinen Teilchen der Materie des Körpers gespeichert und geht daher nicht an das Universum verloren.”
“Die Natur ist durch rationales Begreifen und effizientes Handeln beherrschbar.”
“Die existierende Welt muss mit dem Prinzip der Widerspruchsfreiheit verträglich sein; die Wesen auf ihr dürfen nichts aufweisen, wodurch sie einander in ihrem Sein beeinträchtigen oder gar ausschließen würden.”
“Es gibt demnach im Universum nichts Ödes, nichts Unfruchtbares, nichts Totes, kein Chaos und keine Verwirrung außer dem Anschein nach”
“Fermentation war seit langem mit Bewegung und Aktivität in Verbindung gebracht worden und konnte als eine Quelle gewaltsamer Veränderung angesehen werden.”
“Ohne das aktive Prinzip der Fermentation würde alles-Fäulnis, Fortpflanzung, Wachstum und Leben-aufhören.”
“Für Newton war die Idee der Fermentation daher eine Möglichkeit jenem „Tod der Natur“ entgegenzuwirken, der dem mechanischen Universum innewohnte, einem Universum, das auf Passivität gegründet und die innere Tendenz zu Verfall, Niedergang und Tod hatte.”
“Die lebendige Natur ist gestorben, während das tote, seelenlose Geld mit Leben erfüllt worden ist.”
Der Pilz an Ende der Welt -Anna Lowenhaupt Tsing
“Ihr Vorschlag lautet stattdessen, beim Geschichtenerzählen verschiedene bedeutsame und belangvolle Dinge aufzulesen und sie einzusammeln, also eher wie ein umherziehender Sammler vorzugehen als wie ein Jäger, der es auf fette Beute abgesehen hat. Bei dieser Art des Geschichtenerzählens sollte die Geschichten nie enden, sondern zu weiteren Geschichten führen.”
