Zitate – B

05 Bruno Latour: Das terrestrische Manifest

„[…] realisieren wir nun, dass der Globus für unsere Globalisierung zu klein ist.” (S.1, Z. 8-10)

„Tatsächlich gehört es zu den Sonderbarkeiten der Moderne, dass die Definition der Materie so wenig materiell, so wenig erdbezogen war. Sie rühmt sich eines Realismus, den umzusetzen sie nie in der Lage war.(S.76, Z. 24-27)

„Eine bestimmte Auffassung von „Natur“ hat den Modernen erlaubt, die Erde auf eine Weise in Beschlag zu nehmen, die es den anderen verunmöglichte, ihr eigenes Territorium alternativ zu besetzen.”(S.77, Z.15-18)

06 Merlin Sheldrake: Verwobenes Leben: Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen

„Von den Wurzeln verzweigte sich ein Pilz-Netzwerk im Boden und um die Wurzeln benachbarter Bäume. Ohne dieses Netz aus Pilzen könnte mein Baum nicht existieren. Und ohne ähnliche Netze aus Pilzen könnte keine Pflanze irgendwo existieren. Alles Leben an Land, auch mein eigenes, ist es solche Netzwerke angewiesen.“ (S.10, Z.20-26)

„Pilze sind überall, aber man übersieht sie leicht. Sie sind in uns und um uns herum. Sie sorgen für uns und für alles, worauf wir angewiesen sind.“ (S.13, Z.7-9)

„Wir alle leben mit Pilzen und atmen sie ein. Das verdanken wir den vielfältigen Fähigkeiten ihrer Fruchtkörper, die Sporen zu verbreiten.“ (S.16, Z.24-26)

„Die tödlichste jemals beschriebene Krankheit – ein Pilz, der Amphibien infiziert – hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre durch die Handelsziehungen der Menschen auf der ganzen Welt verbreitet.“ (S.19-20, Z.31-1)

„Die indiegenen Völker Australiens behandelten Wunden mit Schimmelpilzen, die sie an der sonnenabgewandten Seite von Eukalyptusbäumen geerntet hatten.“ (S.20, Z.24-27)

„Auch 60 Prozent der industriell verwendeten Enzyme werden von Pilzen erzeugt, und 15 Prozent aller Impfstoffe sind Produkte gentechnisch veränderter Hefestämme.“ (S.22, Z.2-5)

„Die Beziehung zwischen Pflanzen und Pilzen brachte die Biosphäre in ihrer heutigen Form hervor und ist bis heute für das Leben an Land unentbehrlich.“ (S.23-24, Z.34-3)

„Die Beziehungen zwischen Pflanzen und Pilz-Mykorrhiza sind von entscheidender Bedeutung, wenn man verstehen will, wie Ökosysteme funktionieren.” (S.25, Z.26-28)

„[…] ein Pilz als Lösung für meine Probleme mit Pilzen.“ (S.39, Z.19-20)

„Kleine Pilze mögen große hervorbringen, aber zuerst müssen sie etwas anderes zerlegen. […] Pilze schaffen Welten; und sie bauen Welten ab.” (S. 336, Z. 9-22)

„[…] [Leben] Menschen im Singular oder im Plural […]” (S.346, Z.12)

07 Stefano Mancuso u. Alessandra Viola: Die Intelligenz der Pflanzen

„Ohne die Pflanzen, die uns mit Nahrung, Energie und Sauerstoff versorgen, könnten wir Menschen auf der Erde nicht einmal Wochen überleben.” (S.1, Z. 4)

“ […] [Pflanzen verfügen] über Intelligenz [, denn] außer den fünf Sinnen des Menschen besitzen sie noch mindestens 15 weitere […]” (S.1, Z.11-13)

„In der Biologie gelten die Arten als herrschend, die sich im Kampf alle gegen alle mehr Lebensraum erobern können[…]“ (S.119, Z.1-2)

„99,7 Prozent der irdischen Biomasse, also  der gesamten Masse aller Lebewesen, entfallen keineswegs auf den Menschen, sondern auf Pflanzen […]” (S.119, Z.12-15)

“Dann sind Pflanzen wohl die herrschenden Lebewesen, weil sich die Anwesenheit von Tieren ja nur in Spuren nachweisen lässt. Und dafür gibt es nur eine mögliche Erklärung: Pflanzen sind raffinierter, anpassungsfähiger und intelligenter, als wir denken.” (S. 120, Z. 12-15)

„Das ist der prinzipielle Unterschied zum Tier: Pflanzen sind eher eine Kolonie als ein Individuum.”(S.121, Z.9-10)

„[…]Pflanzen können sich ohne Mund ernähren und ohne Lungen atmen […]. Sie sehen, schmecken, hören, kommunizieren und bewegen sich, obwohl ihnen die spezifischen Organe fehlen. Warum zweifeln wir dann daran, dass sie Denkvermögen besitzen?” (S.121, Z. 28-32)

„Intelligenz ist die Fähigkeit zur Problemlösung” (S.122, Z.9-10)

„Intelligenz trennt nicht, sie verbindet” (S.124, Z.25)

“Intelligenz gehört untrennbar zum Leben.”(S.125, Z.10) 

08 Rosi Braidotti: Posthumanismus: Leben jenseits des Menschen

„Leben ist dementsprechend weder ein metaphysischer Begriff noch ein semiotisches Bedeutungssystem. Es drückt sich in einer Mannigfaltigkeit empirischer Akte aus […]” (S.192, Z.24-26)

„Wir wissen einfach noch nicht, an diesem speziellen Punkt unserer gemeinsamen Geschichte, was unsere fleischlichen Formen der Einheit von Selbst, Bewusstsein und Körper tatsächlich tun können.” (S.193, Z.4-6)

„Posthuman zu sein bedeutet also nicht, gleichgültig gegenüber den Menschen oder entmenschlicht zu sein.” (S.193, Z.14-15)