zitate_was ist zitieren

01 Stefan Rahmsdorf u. Hans Joachim Schellnhuber: Der Klimawandel

“Es geht hier also in erster Linie nicht darum, die potentiellen Klimaschäden auf null zu drücken. Sind die entsprechenden Maßnahmen volkswirtschaftlich zu kostspielig, dann muss man eben auf sie verzichten. (S.91)

“Langfristig ist jedoch der Strukturwandel zu einer Solargesellschaft unabdingbar.” (S.105)

02 Jane Bennett: Lebhafte Materie: Eine politische Ökologie der Dinge

_Die Wirkmächtigkeit des Fettes

„[…] dass eine geringe Veränderung im Komplex von Essen und Esser die Charakteristik und die Wirkungsweise des Essens auf bedeutende Weise verändern kann.“ (S.86)

„Ein bestimmtes Element kann in einem Gefüge durch Zufall so günstig platziert sein, dass seine Macht, die Ausrichtung oder Funktion des Ganzen zu verändern, ungewöhnlich ausgeprägt ist.“ (S.86)

_Nietzsche, Krieger-Kost und Wagnere´sche Musik

„[…] essbare Materie als mächtiger Akteur: als Stoff, der die menschliche Materie verändert, mit der er in Berührung kommt.“ (S.89)

„Die Diätwissenschaft muss sich also nicht nur damit befassen, wie Lebensmittel mit anderen Körpern, etwa Verdauungssäften oder Mikroorganismen, zusammenwirken, sondern auch damit, wie sie mit jenen Intensitäten interagieren, die oft als Wahrnehmung, Glaube und Gedächtnis bezeichnet werden.“ (S.90)

_Thoreau, totes Fleisch und Beeren

„[…] Geist und Körper durch die vitalen, aktiven Kräfte der Nahrung zu befördern.“ (S.91)

„[…] Ekel vor Fleisch eine platonische Abneigung gegen das […], was der Veränderung unterliegt: eine gewisse Bevorzugung der ewigen Ideen gegenüber der vergänglichen Materie.“ (S.93)

_Die hungrige Seele

„[…] eine den Lebensmitteln innewohnende Kraft, die es essbarer Materie erlaubt, die Vorstellungskraft abzustumpfen […] und das Temperament eines Menschen […] mehr oder weniger anfällig zu machen.“ (S.96)

„[…] Meine Mahlzeit ist zugleich meine und nicht meine; du bist das, was du isst, und bist es zugleich nicht.“ (S.96)

_Vagabundierende Materie

„Die Tätigkeit der Verstoffwechslung, bei der sich Außen und Innen vermengen und neu verbinden […].“ (S.98)

„[…] dann könnte das Erfahren von Materialität als lebhafte Kraft mit eigenem Handlungsvermögen die Entstehung einer ökologisch nachhaltigeren Öffentlichkeit befördern.“ (S.100)

4. Ein Leben des Metalls

_Ein Leben

„>>Ein Leben>> meint somit eine ruhelose Aktivität, eine destruktive-kreative Kraft/Präsenz, die nicht vollständig mit einem bestimmten Körper zusammenfällt.“ (S.103)

_Das tote Gewicht von >>Ketten, hart aus Stahl<<

„[…] Metall als Paradebeispiel vitaler Materialität; Metall offenbart dieses rastlose Sprudeln am besten; Metall, strotzend vor Lebendigkeit […], ruft die >>wunderbare Idee eines anorganischen Lebens<< hervor.“ (S.105)

03 Carolyn Merchant: Der Tod der Natur: Ökologie, Frauen und neuzeitliche Naturwissenschaft

„Die Materie äußerlich sind auch diverse Wirkprinzipien wie Schwerkraft, Fermentation und Kohäsion, die man braucht, um Veränderungen und Wirkungen zu erklären, die nicht durch äußere Einwirkungen hervorgerufen werden.“ (S.299, Newton)

„Im mechanistischen Denken wird also der Primat des Prozesses abgelöst von der Stabilität der Struktur.“ (S.300)

„Trotz des Umstandes, dass >>gewisse Teile [der Erde] wieder verwildern oder wieder zerstört und verschlechtert werden<<, wird letzten Endes doch der ganze Globus kultiviert werden und einen gartenähnlichen Charakter annehmen.“ (S.302, Leibniz)

„Die existierende Welt muss mit dem Prinzip der Widerspruchsfreiheit verträglich sein; die Wesen auf ihr dürfen nichts aufweisen, wodurch sie einander in ihrem Sein beeinträchtigen oder gar ausschließen würden.“ (S.303, Leibniz)

„Für Leibniz war die Welt der Substanz wirklich organisch; jedes Wesen im Universum, vom lebendigen Tier bis hinab zur einfachen Monade, war belebt oder setzte sich aus lebendigen Teilen zusammen.“ (S. 305, Leibniz)

„So entsteht Veränderung als Ergebnis eines inneren, immanenten Prinzips und nicht, wie in der Mechanik, aus der Wirkung einer von außen einwirkenden Kraft.“ (S.305, Leibniz)

„Die Natur bedarf regelmäßiger Reparaturen an ihrem Gerüst und der kontinuierlichen Auffüllung ihrer vitalen Bewegungen.“ (S. 307)

„>>Kein Geist fährt so subtil, scharf und schnell in Körper wie der vegetabile Geist<<.“
(S.308, Newton)

„Der bei der Fermentation erzeugte vegetative Geist ist >>das universale Agens der Natur, ihr geheimes Feuer, das einzige Ferment und Prinzip aller Vegetation<<.“ (S.308, Newton)

„Das Leben aller Materie ist auf eine sanfte Wärme angewiesen, um Leben hervorbringen zu können; ihr Ausbleiben führt zum Tod. Die kontinuierliche Quelle neuen Lebens ist deshalb frische Fermentation.“ (S.308, Newton)

„[…] Fermentation war seit langem mit Bewegung und Aktivität in Verbindung gebracht worden und konnte als eine Quelle gewaltsamer Veränderung angesehen werden. Vom politischen Standpunkt aus klang der Begriff >>Gärung<< nach Auflehnung – nach Entflammen und Schüren von Leidenschaft und Aufruhr.“ (S.308/309)

„Aber Fermentation war nicht nur eine wesentliche Ursache von gewaltsamen Bewegungen, die aus chemischen Reaktionen entstanden, sie war auch eine Ursache für die Lebensbewegungen von Tieren und Pflanzen.“ (S. 309, Newton)

„Ohne das aktive Prinzip der Fermentation würde >>alles – Fäulnis, Fortpflanzung, Wachstum und Leben – aufhören<<.“ (S.309, Newton)

„Newtons Antwort auf das Problem der Revitalisierung des Kosmos war, die Bewegung des Kosmos um >>aktive Prinzipien<< wie Gravitation und Fermentation zu ergänzen. Ohne diese aktiven Prinzipien würden >>die Körper der Erde, Planeten, Kometen, Sonne und alle Dinge in ihnen abkühlen und erfrieren und zu untätiger Masse werden […] und die Planeten und Kometen würden nicht in ihrer Bahn bleiben<<. Für Newton war die Idee der Fermentation daher eine Möglichkeit, jenem >>Tod der Natur<< entgegenzuwirken, der dem mechanischen Universum innewohnte, einem Universum, das auf Passivität gründete und die innere Tendenz zu Verfall, Niedergang und Tod hatte.“ (S. 310, Newton)

04 Anna Lowenhaupt Tsing: Der Pilz am Ende der Welt

“Wie wäre es, sich das intellektuelle Leben als bäuerlichen Wald vorzustellen, als Quelle vieler nützlicher Erzeugnisse, die unabsichtig oder ungeplant entstehen?” (S.382)

“Wenn man auf die Trennung von Mensch und Natur verzichtet, können alle Kreaturen wieder am Leben teilhaben und Frauen und Männer können sich ohne die Zwänge einer allzu eng gefassten Rationalität Ausdruck verschaffen.”

VideodokumentationLatour und Schellnhuber

“We have a situation, at least in Europe, that we’re facing an iceberg, but nobody wants to be the captain, nobody wants to take responsibility”

“Hobbes is built on the Galilean object in order to invent the notion of a new political order”

“The earth system science is a philosophy for Bruno Latour, it’s a philosophical argument”

“It has to come from the bottom up, as a global movement of citizens, to create their own institutions”

„You have to create sharp objects which you use to cut through the social tissue […] focusing on a few things, create a few frontiers of fronts actually […] so focusing on a few subjects and winning that battle is what we need to do.”

“We are living in a state of self created ignorance about the problems we don´t like. So we fool ourselves as a collective human enterprise.”