


Meinen Wohnraum teile ich neben meiner Familie mit einer Katze, einem Hund, einer Handvoll Fischen, elf griechischen Landschildkröten und einer Menge anderer weniger auffälligen Lebewesen. Mein Leben wurde durch Tiere geprägt. Ob das nun Hasen, Hunde oder nur vielen Mäuse waren, die ich als Kind mit meinen Brüdern vor meiner Katze gerettet und wieder zu vollen Kräften gepflegt hatte, ist für den Einfluss ganz egal. Mit Tieren zu wohnen zeigt einem den Wert den ein Leben hat, auch wenn es nicht menschlich ist. Die Bedürfnisse verschiedenster Organismen prägen unseren Wohnraum. Dies geht in beide Richtungen. Einer Katze beispielsweise versucht man den Wohnraum möglichst angenehm zu gestallten, sodass sich diese wohl fühlt und immer wieder zurück kehrt. Auf der anderen Seite wird oft aktiv das Bewohnen von Nagern und wirbellosen Tieren durch unterschiedliche Prinzipien verhindert. Hierbei wird der Raum gestaltet den Tieren das wohnen möglichst schwer zu machen um deren ansiedeln zu verhindern. Das selbe gilt bei Pflanzen, die wir gezielt nach unseren Vorstellungen als dekoratives Mittel nutzen und nicht wirklich als Mitbewohner sehen.
Zusätzlich wohne ich direkt an der Gerlinger Heide, einem kleinen Naturschutzgebiet mit einem nicht forstwirtschaftlich genutzten Mischwald. Dort verbringe ich seit ich ein Kind bin sehr viel Zeit. Es war für mich schon immer im größeren Sinn gedacht ein Teil von dem was ich mit wohnen verbinde. Es ist für mich fast schon ein wichtigerer Rückzugsort als mein Zimmer. Der eine Ort an dem man es wirklich schafft unerreichbar zu sein.
Fynnian Schmid